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Die Sozia klammerte

    Den ersten ernsthaften Annäherungsversuch von Michael wehrte ich mit einem Scherz ab. Es war drei Tage vor meinem achtzehnten Geburtstag, als er während unseres gemeinsamen Discobesuches das Bedürfnis nach frischer Luft hatte. Nicht zum ersten Mal ließ ich mich von ihm nach draußen schleppen und mich herrlich knutschen. An jenem Abend war aber alles anders. Wir schlenderten nicht nur in der Nähe des Diskoeinganges herum. Er steuerte den nahen Park an und wir fanden auch einen freie Bank. Gegen seine Küsse hatte ich nichts und auch nichts dagegen, dass er zum ersten Mal unter mein Top langte und meine Brüste zärtlich knetete. Es war so schön, dass ich mich einfach an ihn schmiegte und es genoss. Als ich allerdings merkte, wie es seine Hände magisch eine Etage tiefer zog, sie sich langsam an den Schenkeln aufwärts streichelten, spielte ich die Schreckhafte und warnte: „Du willst dich doch nicht etwa an eine Minderjährige vergreifen?“

    Ich war mir ganz und gar nicht klar, warum ich es gesagt hatte. Ich war verliebt in Michael und mein Leib sehnte sich auch wahnsinnig danach, endlich zur Frau gemacht zu werden. Was mir wahrscheinlich nicht behagte, war die Parkbank und die Erwartung, dass einer der schönsten Augenblicke im Leben einer Frau auf die Schnelle vollzogen werden konnte. Michael schien von meiner mehr scherzhaft gemeinten Zurückweisung beeindruckt zu sein. Er zog sich tatsächlich auf Küsse und herrliche Streicheleinheiten an meinen Brüsten zurück. Ich war nahe daran, ihm zu sagen, dass er meinen Quatsch nicht so ernst nehmen sollte. Er hatte mich schließlich inzwischen wahnsinnig erregt. Ein wenig traurig schlenderte ich mit ihm zur Disco zurück. Selber schuld, sagte ich mir, wenn du so weiter machst, wirst du als Jungfer alt.

    Den nächsten Anlauf unternahm Michael drei Tage später, nachdem sich die meisten Gäste von meiner Geburtstagsparty bereits verabschiedet hatten. Ich kann nicht sagen, dass ich keine Lust gehabt hätte. Ich war allerdings noch in der Lage, so nüchtern zu denken, dass ich es nicht für ratsam hielt, mit Michael bei unserer ziemlichen Alkoholisierung in die Kiste zu hüpfen. Er war nicht mal sauer. Wer weiß, vielleicht wirkte Alkohol bei ihm sogar niederschlagend. Ein wenig kurios fand ich, dass ich in dieser Nacht mit meiner Freundin im Bett landete. Sie war ein reichliches Jahr älter als ich. Auch sie hatte einen Schluck zu viel getrunken und konnte nicht mehr nach Hause fahren. Kichernd machten wir beide uns splitternackt und verglichen vor dem Spiegel unsere Formen. Sie hatte wunderschöne straffe Brüste. Ich konnte nicht anders, griff einfach zu. Sie ging gleich einen Schritt weiter, indem sie sich an meinen Brustwarzen festsaugte. Wir überschlugen uns gegenseitig in unseren Bewunderungen für unsere edelsten Teile. Weil ich ihr schon im Laufe des Abends gestanden hatte, dass ich mein erster Mal noch immer nicht hinter mir hatte, blätterte sie liebevoll meine zarte Orchidee auf und murmelte: „Da wird es aber nun Zeit, dass die Spinnweben abgefegt werden.“

    Sie schien tatsächlich gleich damit anzufangen. Ich schrie ein wenig entsetzt auf, als sie mit den Lippen durch meinen Schritt huschte. Für lange Sekunden lag ich erstarrt und horchte in mich hinein. Das, was ich gerade noch entschlossen abwehren wollte, genoss ich gleich in vollen Zügen. Ich drückte ihren Kopf sogar ganz fest, weil ich das Gefühl hatte, etwas warmes Weiches drang eine Winzigkeit in mich ein.
    Mit Michael hatte ich mich für den nächsten Tag zur einer Spritztour mit dem Motorrad verabredet. Es war Wochenende und im wahrsten Sinne des Wortes ein herrlicher Sonnentag. Mir steckte die Erinnerung von der Nacht mit meiner Freundin noch in den Gliedern. An diesem Tag wollte ich selbst die Weichen stellen, um ihn nicht wieder ohne die Erfüllung meines sehnlichen Wunsches vergehen zu lassen. Ich hockte mich hinter Michael auf die schwere Maschine und klammerte mich an seinem Bauch fest. Den Kopf drängte ich ganz fest an seinen Rücken. Ich wollte ihm das Gefühl geben, wie ich mich nach ihm sehnte und wie wohl ich mich bei ihm fühlte. Mehrmals merkte ich, wie er sich mir wohlig entgegendrängte. Dann wagte ich es. Ich klammerte mich nun so an ihm fest, wie es ein Mädchen nicht tun sollte. Viel zu tief hatte ich meine Hände und ich freute mich sogar, dass ich postwendend eine Reaktion spürte. Wie gefährlich so eine übermütige Ablenkung war, das ging mir in meiner Euphorie gar nicht ein. Ein paar Minuten ließ es sich mein Freund gern gefallen. Plötzlich fuhr er auf einen kleinen Parkplatz. Ich erschreckte, weil sein Blick beinahe zornig war. Er setze den Helm ab. Ich öffnete nur das Visier. Er nahm mich mit beiden Händen an den Schultern und schüttelte mich durch. „Willst du uns mit deinem Mutwillen an einen Baum dirigieren“, schimpfte er in einem Ton, den ich aber nicht ganz ernst nehmen musste. Er riss mir förmlich den Helm vom Kopf, küsste mich und verriet, dass er den Schlüssel vom Wochenendhaus seiner Eltern dabei hatte. Ich brachte kein Wort heraus, küsste nur wild zurück. Das war ihm sicher Antwort genug.

    Auf dem Grundstück seiner Eltern hatte ich eine ganze Weile auf der Hollywoodschaukel zu sitzen. Als er mich ins Häuschen rief, gingen mir die Augen über. Die Fensterläden waren geschlossen und es brannten an die zwanzig Kerzen. Hinter dem Haus musste er Mamas Blumenbeete geplündert haben. Überall lagen Blüten verstreut.
    Während wir uns küssten, brachten wir die Kunststücke fertig, uns gegenseitig auszuziehen. Wie eine wertvolle Statue breitete mich Michael auf der Couch aus. Mir war es richtig peinlich, wie er alles an mir bewunderte. Er fing an den Ohren an und endete an den Zehen. Aber nicht nur verbal tat er es. Worüber er gerade redete, liebkoste er mit streichelnden Fingern, spitzen Lippen oder mit kitzelnder Zungenspitze. Ich zitterte vor Aufregung und Erwartung. Um mein bestes Stück hatte er bislang einen großen Bogen gemacht. Darauf stürzte er sich regelrecht, als er mir die Beine sehr weit auseinander genommen hatte. Er kam nicht zum Ziel. Ich war so spitz, das erste zünftige Stück Mann in den Griff zu bekommen. Leider war ich so ungeschickt und unerfahren, dass ich mit meinen hastigen Griffen schnell eine Frühzündung verursachte. Zum Glück konnten wir beide darüber lachen. Mit meinem schlechten Gewissen wegen der unliebsamen Unterbrechung fand ich automatisch das rechte Rezept. Unter anderen Umständen hätte ich es mir vielleicht nicht gewagt. So aber folgte ich dem Beispiel aus einem Porno, den ich erst unlängst gesehen hatte, und munterte den müden Krieger zwischen meinen Lippen auf. Sehr wachsam blieb ich, dass ich ihn nicht noch einmal vorzeitig entschärfte. Als ich glaubte, der stramme Bursche war für die nächste Runde gerüstet, nahm ich meine Beine noch ein wenig breiter und glaubte noch einmal sagen zu müssen: „Es ist das erste Mal.“

    Ich fürchtete, jeden Augenblick die Besinnung zu verlieren. Ich war wahnsinnig nervös und vor allem supermegageil. Ich spürte gar nicht, wie er über mich stieg. Voller Inbrunst griff ich nach unten und führte mit eigener Hand selbst zusammen, was zueinander gehört. Mein Aufschrei war sicher mehr Überraschung als Schmerz. Der war sowieso schon nach Sekunden vergessen. Ich glaubte gar nicht, dass es meine Stimme war, die ich jubeln hörte: „Wenn ich gewusst hätte, wie schön das ist. Oh, dass es so etwas gibt.“