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Ein perfekter Franzose

    An dem extravaganten Anliegen meines Chefs hatte ich verdammt zu knabbern. Kurz vor Feierabend hatte er mir eröffnet, ich sollte mich verdeckt an seinen französischen Geschäftspartner heranmachen und mit ihm ins Bett steigen. Eine ganz kleine Kamera hatte er mir in die Hand gedrückt. Ein paar verfängliche Fotos wollte mein Boss von seinem Geschäftsfreund. Von Freund konnte da wohl kaum noch die Rede sein. Ich kannte meinen Verkaufschef. Ganz genau wusste ich, ich hätte meinen Job bei einer Weigerung eingebüßt. Nicht sofort hätte er mich abserviert, aber ganz sicher eine passende Gelegenheit provoziert. Schade, nicht einmal mit meinem Freund konnte ich mich darüber unterhalten. Den gab es seit drei Tagen nicht mehr. Meine Mama wäre bei so einem Thema in Ohnmacht gefallen. Fast vierundzwanzig Stunden blieben mir noch zur Entscheidung. Die machte ich mir ein bisschen leicht. Ich dachte plötzlich nur noch an den gut aussehenden und sehr charmanten Franzosen. Ich kannte ihn, war mir allerdings nicht sicher, ob er auch von mir Notiz genommen hatte.

    Meine Freundin musste mir behilflich sein, die hinterlistige Falle zu legen. Sie sollte mit mir wenigstens so lange an der Bar hocken, bis der Kontakt zu Marcel hergestellt war. Obwohl mein Chef die Gewohnheiten seines Partners ziemlich genau kannte, mussten wir eine geschlagene Stunde warten, bis Marcel an der Hotelbar erschien.
    Ich zuckte zusammen. Strahlend kam er auf mich zu, küsste mir die Hand und entschuldigte sich, weil er meinen Namen nicht kannte. Auf jeden Fall hatte er mich noch von seinem letzten Besuch in Erinnerung. Vielleicht eine halbe Stunde stand er zwischen meiner Freundin und mir, weil es keinen freien Hocker gab. Dann entschuldigte sich meine Freundin für einen Moment. Wir merkten es erst nach langer Zeit, dass sie nicht wiedergekommen war.

    Marcel war kein Kind von Traurigkeit und nach meinen Vorstellungen der perfekte Franzose. Er flirtete mit mir, dass mir ganz warm ums Herz wurde. Ich dagegen glaubte mich noch in Erklärungsnot. Satz für Satz ließ ich ihn wissen, wie mich mein Freund vor ein paar Tagen schnöde verlassen hatte. Inzwischen lallte ich schon ein wenig. Der Champagner war es, den ich nicht gewohnt war.

    Später hatte ich das Gefühl mich immer kleiner machen zu müssen, als mich Marcel an der Rezeption vorbei zum Aufzug führte. Im Zimmer, bei seinem ersten Kuss, war ich mir sicher. Ich hatte mich in diesen Mann grenzenlos verliebt.
    Zehn zärtliche Hände musste er haben. Überall spürte ich sie, während er mich küsste. Als er sich von meinen Lippen löste, stand ich splitternackt vor ihm und hörte ihn an meinem Ohr flüstern, was seine wandernden Hände an mir an Köstlichkeiten ertastet hatten. Ich hatte für ihn die herrlichsten Brüste der Welt, den knackigsten Po, die schmalsten Hüften, herrlich straffe Schenkel und einen aufregend fleischigen Schamberg. Bei seinen ausschweifenden Bewunderungen dachte ich: Schwärme doch nicht so viel, nimm lieber alles ganz schnell in Besitz.

    Marcel ging zu Hausbar. Weil er nur zwei Pikkolo vorfand, bestellte er über den Zimmerservice eine Flasche Champagner. Es machte ihm überhaupt nichts aus, sich den an die Badewanne servieren zu lassen, in der wir schon gegenübersaßen. Er hatte seine Freude daran, wie sich meine kugelrunden Brüste im dicken Schaum schaukelten. Immer wieder sorgte er dafür, dass sich die steifen Brustwarzen sehen ließen. Mit seinen Füßen streichelte er meine Hüften und ließ die Zehen immer wieder durch die Leistenbeugen huschen. Ob er wusste, wie sensibel ich gerade dort war? Ich war in einer Verfassung; ich hätte ihn anspringen können.

    Als das Mädchen im schwarzen Kleidchen und weißer Schürze eintrat, kam er ihr mit keiner Handbewegung entgegen. Sie musste mit den nackten Leuten vor Augen die Flasche öffnen und die Gläser füllen. Ungeniert starrte er dabei auf die Schenkel, die der Mini ein gutes Stück sehen ließ. Als die Kleine gerade aus der Tür war, knurrte ich mit einem Schuss Eifersucht: „He, hier spielt die Musik.“

    „Nicht nur Musik“, flüsterte er. „Es wird eine ganze Sinfonie werden. Du selbst bist eine Sinfonie.“ Er stieß mit mir an und zog am Abfluss. So, wie der Wasserspiegel sank, küsste er sich an meinem heißen Leib abwärts. Ganz flach streckte er mich aus und ließ den Champagner zwischen die Brüste rieseln. Er war nicht unerfahren in diesem Spiel. Geschickt drückte er so an meinen Leib herum, dass er das Nobelsprudelwasser am Bauchnabel aufschlecken konnte. Lange hatte er das Vergnügen nicht. Ich war so fahrig geworden, dass sich mein Körper sehnsüchtig drehte und warf. Jede seiner Berührungen scheuchte die Schmetterlingsschwärme in mir auf. Als wir die Wanne verließen, hatte er mich mit seiner fantastisch geschickten Zunge zweimal in den Höhepunkt getrieben. Mir waren schon die Beine steif geworden, weil sie lange auf seinen Schultern gelegen hatten, während der Künstler alles an und in der Pussy irre züngelte. Ich kam mir richtig selbstsüchtig vor, wie ich einfach nur alles hinnahm, ohne die kleinste Möglichkeit zu haben, wenigstens bei ihm zuzugreifen. Umso mehr ließ er sich anschließend auf dem Bett verwöhnen. Wenn ich glaubte, vom Tuten und Blasen ziemlich Ahnung zu haben, mein Franzose bewies mir, dass es ein Irrtum war. Einfühlsam brachte er mir bei, dass es ihm gar nicht darum ging, wild an seinem besten Stück herumschlecken zu lassen. Schritt für Schritt brachte er mir die Raffinessen bei. Er lehrte mich, mit der Zungenspitze um den empfindsamen Kranz zu huschen und gleichzeitig die Wurzel und das stramme Angebinde fest im Griff zu halten. Er mochte es, wenn ich zwischendurch mit straffen Lippen die Vorhaut sanft hin und her schob. Der Gipfel aber war, dass er mir beibrachte, ihn immer nur bis ganz dicht an seinen Höhepunkt zu treiben, um ihn dann mit weniger aufregenden Streicheleinheiten wieder etwas abzutönen. Viel länger als eine Stunde musste ich ihn so verwöhnt haben. Ohne Gegenliebe tat ich es natürlich nicht. Zwei Höhepunkte besorgte er mir handgreiflich und mündlich auch in dieser Zeit.

    Auch als es richtig zur Sache ging, ließ er es sehr bedächtig angehen. Er holte mich über seinen Bauch und bremste mich so lange aus, bis ich in einem geruhsamen Trab
    ritt. Es wurde eine wundervolle Nummer. Erst im allerletzten Augenblick zog er sich zurück. Nicht aber, um mir eventuell seine heiße Lust einfallslos auf den Bauch zu spritzen. Nein, er hatte mich schon minutenlang mit seinem geschickten, schlüpfrigen Finger vorbereitet. Kurz vor seinem Höhepunkt wagte er es, mir seinen Schwanz in den Po zu stecken. Ich glaubte mich auf dem Gipfel der Ekstase, als er sich heftig und lange ganz tief in mir entspannte.

    Während der restlichen Stunden der Nacht bekam ich kein Auge zu. Nachdem ich rundum befriedigt war und auch sicher sein konnte, dass ich dem Mann alles gegeben hatte, plagten mich die Gedanken an meinen Boss und seinen Auftrag. Ganz fein schnarchte der Mann neben mir. Sein nackter Po schaute ungeniert unter der Decke hervor und machte mich ganz kribbelig. Ich nahm meine Handtasche vom Nachtschrank und drehte gedankenversunken die Kamera in der Hand. Dann war ich wohl doch eingeschlafen.

    Am Morgen beglückte mich Marcel auf nüchternem Magen mit seiner Morgenlatte. Er entdeckte die kleine Kamera auf meinem Kopfkissen. Ohne Kommentar griff ich danach, öffnete sie und zog den Film aus der Minikassette ans Licht.